Bauzinsen steigen auf Rekordhoch: 3,8 Prozent
Der Immobilienmarkt hat mit der hohen Inflation, den gestiegenen Energiepreisen und der strafferen Geldpolitik zu kämpfen.
Die Bauzinsen klettern nach kurzer Entspannung im Sommer auf einen neuen Spitzenwert. Und Experten erwarten einen weiteren Anstieg in den kommenden Monaten.
Die Zinsen für ein Baudarlehen mit 10-jähriger Zinsfestschreibung liegen derzeit bei 3,8 Prozent.
Das ist bisher der höchste Wert des Jahres und das Vierfache dessen, was Immobilienkäufer noch zu Jahresbeginn kalkulieren mussten.
Die Mehrheit der Experten geht von einem Bauzins um rund vier Prozent am Jahresende aus. Das Ganze hat zur Folge, dass die Nachfrage nach Baufinanzierungen stark sinkt.
Das Neufinanzierungsvolumen ist im August im Vorjahresvergleich um 19 Prozent eingebrochen. Der stärkste Rückgang seit Mitte 2016.
Baupreise für Neubauwohnungen steigen wieder
Rohstoffe werden wieder teurer: Die Preise für Neubau in Deutschland sind im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,5 Prozent gestiegen.
Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Sind sogar mögliche Rohstoffengpässe zu erwarten?
Der Hauptgrund für die stark gestiegenen Preise sind die explodierenden Kosten für Energie.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Hauptverband der Baustoffindustrie warnen bereits vor Versorgungsengpässen.
Zwar habe Deutschland genügend mineralische Rohstoffe. Die Rohstoffsicherung würde dennoch zunehmend schwieriger werden, was an der geologischen Verteilung läge.
Viele Rohstoffe seien überbaut, lägen in Schutzgebieten oder unter landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Das hat zur Folge, dass auch der Bau der geplanten 400.000 Wohnungen, an denen Bauministerin Klara Geywitz festhält, gefährdet ist.