Marktüberblick: Immobilien überbewertet, Baubranche gerät ins stocken, Evergrande zahlungsunfähig!

Die wichtigsten News vom Immobilienmarkt aus dem Monat August für Sie gebündelt zusammengefasst!

*Mehr dazu in der Meldung!*

Deutshland-Karte mit Lupe

Bundesbank: Immobilien noch immer überbewertet

Die deutsche Bundesbank geht nach wie vor davon aus, dass deutsche Immobilien weiter überbewertet sind. Es bestehe weiterhin die Gefahr eines Platzens der Blase. Allerdings hätten die finanzierenden Banken einen Kapitalpuffer aufgebaut, was die Risiken senken würde.
Zudem seien die meisten privaten Haushalte weiter kreditwürdig, weil die Situation am Arbeitsmarkt stabil sei.
 

Baubranche gerät weltweit ins Stocken

Die Baubranche hat nicht nur in Deutschland zu kämpfen, vielmehr hat sie weltweit an Schwung verloren. Doch es gibt auch positive Aussichten.
Im Jahr 2022 haben die 100 größten börsennotierten Baukonzerne ihren Umsatz um 6,3 Prozent gesteigert, wie eine Deloitte-Studie zeigt. Die Dynamik hat aber deutlich nachgelassen. Ein Jahr zuvor betrug das Plus von 14 Prozent. Dominiert wird das Feld von China. Allein die ersten sechs Plätze beim Umsatz-Ranking nehmen chinesische Baufirmen ein. Die Bauer AG ist als einziges deutsches Unternehmen auf Platz 92. Den Rückgang beim Umsatzwachstum begründet Deloitte mit den Lieferschwierigkeiten, den Arbeitskräftemangel und den gestiegenen Energie- und Materialkosten. Daran wird sich laut Deloitte auch erstmal nichts ändern. Doch es gebe auch einen positiven Trend: Die Bemühungen um Nachhaltigkeit und Klimaschutz dürften das Geschäftsgebaren in diesem und in den folgenden Jahren ankurbeln.
 

Bauministerin fordert Reduzierung der Baukosten

Klara Geywitz (SPD) will einen Wachstumsimpuls für den Bau. Die Verantwortung, die Schockstarre der Branche zu lösen, liege dabei aber nicht ausschließlich beim Bund.
Auch die Bundesländer haben einen Anteil daran, dass es der Bau zurzeit so schwer hat. Es rächt sich nun, dass diese in den Boom-Jahren die Grunderwerbsteuer und damit auch die Kaufnebenkosten derart stark erhöht haben.
Die Kosten für den Bau müssen sinken, fordert die Bundesbauministerin deshalb. Dazu seien auch Änderungen in den Baustandards notwendig.
 

Zahlungsunfähig: Chinesischer Immobilienkonzern beantragt Gläubigerschutz in den USA

Die Immobilienkrise in China macht sich nun auch in den USA bemerkbar. Dort hat der hoch verschuldete Immobilienriese Evergrande nun Gläubigerschutz beantragt.
Evergrande kann seine Schulden an Gläubiger in den USA nicht mehr bezahlen und geht nun diesen Schritt, wie Dokumente des Konkursgerichts in Manhattan zeigen. In den USA können ausländische Unternehmen nach Kapitel 15 des US-Insolvenzrechts vor Klagen von amerikanischen Gläubigern geschützt werden, während sie in einem anderen Land umstrukturieren. Evergrande ist, gemessen am Umsatz, der zweitgrößte Immobilienkonzern Chinas. Allerdings hat das Unternehmen umgerechnet 300 Milliarden Euro Schulden angehäuft – mehr als jede andere Immobilienfirma auf der Welt.